Sideboards nicht an die Seite gestellt

Die deutsche Möbellandschaft hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Die Zeiten, in denen schwere Holzmöbel die guten Stuben beherrschten sind lange vorbei. Dort, wo früher die schon zum geflügelten Wort gewordene Eiche rustikal wuchtig das Wohnzimmer dominierte, findet man heute elegante, filigrane Möbel in hellen Farben. Hochglanzmöbel nehmen da einen besonderen Stellenwert ein. Hochglanzlowboards in weiß zum Beispiel lassen sich hervorragend nutzen, um Räume optisch zu unterteilen, ohne sie gleichzeitig zu dominieren. Wo früher Regale aus Kiefer oder noch schlimmer dunklem Kirschholz Räume geradezu optisch auseinander rissen, bilden die modernen Möbel leichte Linien, die die Räume zwar durchaus in einzelne Raumteile abgrenzen, aber den Raum als Ganzes trotzdem noch wahrnehmbar machen.

Gerade junge Leute machen davon gebrauch, ist die Wohnungseinrichtung doch auch immer Ausdruck des Lebensgefühls. Und kein junger Mensch möchte in der empfundenen Spießigkeit seiner Eltern verharren. Man will sich absetzen und wird darum alles tun, die in den Augen der Jugendlichen so empfundenen, Einrichtungssünden nicht zu begehen. Da werden Möbel bevorzugt, die eben nicht dominieren, sonder sich in das Gesamtgefühl des Raumes integrieren. Die heutige, junge Generation möchte sich in jeder Hinsicht von ihrer Elterngeneration abheben und geht darum auch neue Wege in Design und Farbe. Neonbunte Tapeten und Teppiche, gepaart mit weißen oder beigefarbenen Möbeln sind beherrschende Einrichtungsteile. Gerade Wohnzimmer stellen einen gelungenen Mix aus modernem Stil gepaart mit Einrichtungsrichtungen früherer Jahre dar. Gerade die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts waren stilbildend für viele Möbelstücke, die man heute in den Wohnungen gerade junger Menschen findet. Beispielsweise Drehsessel auf Edelstahlfüßen oder niedrige Tische mit hochglänzender Oberfläche. Hochflorige Teppiche dehnen sich unter wuchtigen Sofas aus. Individualität steht im Vordergrund und wird gerne und oft zelebriert. Und das ist auch gut so, boten die Einheitsschrankwände früher Zeit wenig Gelegenheit, Individualismus zu zeigen. Heute, in Zeiten von Internetversandhäusern, die alles immer verfügbar machen, wird ganz extremer Wert auf Einmaligkeit gelegt.

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