Natürlich lassen wir uns von Werbung nicht beeinflussen. Und doch ist der Einkaufswagen im Supermarkt oder im Discounter am Ende manchmal voller als es der mitgebrachte Einkaufszettel hätte erahnen lassen. Der Verstand sagt uns, dass so manches Markenprodukte nicht besser und nicht schlechter ist als das selbe Angebot aus der No-Name Kategorie (manchmal kommen beide gar vom selben Hersteller) und doch fühlen wir uns irgendwie besser, wenn wir das teure Markenprodukt im Kühlschrank stehen haben. Vor allem dann, wenn Besuch kommt, möchte man doch vermehrt Markenprodukte auf den Tisch stellen. Wer hat schon einmal den Versuch gemacht eine Discounter-Cola in die Flasche einer Markencola zu füllen.
Den Gästen fällt dies ebenso wenig auf wie wenn man den koffeinfreien Kaffee mit dem koffeinhaltigen Kaffee austauscht. Selbst dem Austauscher kann es passieren, dass er den Unterschied im Verlaufe eines geselligen Nachmittags mit guten Freunden wieder vergisst. Dem Verfasser dieser Zeilen jedenfalls ist das schon passiert. Wir nehmen nicht nur Lebensmittel zu uns, wir verspeisen im Geiste auch deren Image. Und so absurd es aus Sicht des reinen Verstandes aus auch erscheinen mag, dem Konsumenten immer wieder das Logo einer Marke oder eines Produktes vor Augen zu führen (das objektiv dadurch nicht besser wird), so hilft es im Rahmen der Marketingkampagne nicht unerheblich, wenn der Konsument das Logo kennt. Ob im Fernsehen oder dem Printmedium, je öfter ein Markenlogo zu sehen ist, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass der Konsument diesem auch sein Vertrauen schenkt. Auch auf dem Firmengelände spielt dieses Konzept des Brandings eine wichtige Rolle. Der Grund, warum auf dem Parkplatz vor des Betriebs die bunten Fahnen mit dem Logo der Firma wehen, ist nicht nur als Einparkhilfe für mögliche Gäste gedacht. Es hilft auch dabei, Marken- und Firmennamen in Verbindung mit ihrem Logo im Bewusstsein der Menschen zu verankern. Und jemanden, den wir kennen, schenken wir auch gerne unser Vertrauen.