Sportler unter sich

Eigentlich kennen wir Bundesberti, pardon: Bundestrainer Joachim „Jogi“ Löw, ja eher als ruhigen Zeitgenossen, der allenfalls in der Hektik eines brisanten Spiels mal unruhig wird, ansonsten jedoch, im Reich der Garderobenbänke und auf Pressekonferenzen, eher besonnen und sachlich agiert. Nun jedoch erlebten wir den Mann hinter dem Mehrzwecktisch mit seinen Mikrofonen, von einer völlig andern Seite. Zwar war es keine derart klare Brandrede, wie wir sie seinerzeit bei Giovanni Trapattonis Wutausbruch erlebt haben.

Auch ein Hoeneß (der bekanntlich gerne und dann auch lautstark mit seinen Kritikern abrechnet) oder Rudolf „Rudi“ Völler kann angesichts Löws Ausbruch wohl nur milde schmunzeln – schließlich bekamen wir bei Tante Käthes Ansage ja eine weit deutlichere Sprache zu hören … doch seinen Standpunkt, den hat auch Jogi unmissverständlich klar gemacht. Und sich dabei, vermutlich, so einigen Frust von der Seele geredet:

„Unser Weg stimmt“, hieß s da, und verschiedene Tageszeitungen, wie die Saarbrücker Zeitung, schrieben im Nachgang gar von einer Regierungserklärung des Trainers. Apropos Frust: Den schieben, nach den Spielen von London, auch viele Händler und Gewerbetreibende. Zwar zeigte sich der Bürgermeister zufrieden und die Fans waren schlichtweg begeistert. Doch das kann über die Einnahmeverluste der Geschäftsleute nur schwer hinweg trösten. Denn die erlebten eine nahezu leere City!

Ganz offensichtlich waren nämlich viele Bewohner vor den erwarteten Staus geflohen und auch weit weniger Touristen als erwartet, gekommen. Und so erlebte man leere Bahnen und leere Geschäfte; teils war von Umsatzeinbußen von bis zu 90 Prozent die Rede! Baden gingen auch viele Medaillen-Hoffnungen. Vor allem die deutschen Schwimmer soffen regelrecht ab, und auch unser Trumpf, das Traumpaar Britta Steffen – Paul Biedermann, konnte nicht wirklich punkten. Wobei wir von einem anderen Schwimmstar im Zuge der Spiele Unglaubliches gehört haben: Denn US-Sportlegende Michael Phelps findet es, nach eigener Aussage, nahezu selbstverständlich, ins Becken zu urinieren. Bei 2 Stunden Training gehe man(n) – gilt das auch für Frau ? -, eben nicht aus dem Becken!

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